Untersuchungen zum Spurenelement-Status von Kranken

Spurenelementstatus Eisen

Seit ca. 2008 messe ich bei schwerkranken Patienten den Spurenelement-Status. Urinmessungen sind anfällig für viele Störgrößen (unter anderem Ernährung, Trinkmenge, Ablagerungen im Nierengewebe). Daher habe ich 2018 auf Haarmineral-Analysen gewechselt, die meiner Erfahrung nach den Status sehr genau und reproduzierbar wiedergeben.

Die Messergebnisse bei Kranken sind erschreckend. Fast alle Personen hatten mehrere extreme Mängel, die schon im Bereich lebensgefährlicher Defizite liegen. Da solche Defizite in den sonst üblichen Blutmessungen durch die Nährstoffe aus der Nahrung überdeckt werden, kommt es oft zur falschen Aussage „Ihnen fehlt nichts.“

Methode

Analyse des Spurenelement-Status von Kranken durch massenspektroskopische Analyse von Haarproben (Haupthaar oder Schamhaar).
Für die statistische Analyse wurden nur die Erstmessungen verwendet, also der Status, mit dem sich die Patienten in meiner Praxis vorstellten. Die Patienten hatten bis dahin meist keine Spurenlemente eingenommen, oder in seltenen Fällen geringfügige Mengen (dann meist Magnesium, Eisen oder Selen).

Die Messwerte wurden hier bezogen auf das Optimum (100% = Mitte des jeweiligen Sollbereiches für jedes Element).
Die rote Linie zeigt diesen optimaler Zielwert an.

y-Achse: Anzahl der Patienten mit Messwerten, die im jeweiligen Abschnitt der Prozentangaben auf der x-Achse liegen.
Patienten mit Messwerten zwischen 0 und 10% sind im Balken 10% zusammengefasst.

Labor: Microtrace.de

Ergebnisse

Die wichtigen Spurenelemente

Bor

Spurenelementstatus Bor
Gründe für Mangel: Ernährung, Übersäuerung
Unterhalb 60% ist keine weitere Differenzierung möglich.
Vermutlich ist Deutschland Bor-Mangelgebiet.

Calcium

Spurenelementstatus Calcium

Hier sind zwei verschiedene Normalverteilungen überlagert, da hier zwei verschieden Krankheitsbilder sichtbar werden: a) Mängel und b) Anstiege durch gerade ablaufende Calcium-Verluste aus den Knochen. Das Calcium, das aus den Knochen verloren wird, lagert sich dann in anderen Teilen des Körpers um, z.b. in die Haare.

Meistens Unterversorgung mit Vitamin D + A (seltener auch Vitamin K2), Mangel an Magnesium und/oder Zink, Übersäuerung

Gründe für Anstieg: Verluste aus den Knochen bei Mangel an Vitamin D, A oder den für diese Vitamine benötigten Hilfssubstanzen Magnesium und Zink. Dann ist meist auch ein Anstieg von Magnesium, Strontium und häufig Barium sichtbar, die alle aus den Knochen verloren werden.
Wenn die Reserven "leer" sind, rutschen diese Patienten im Laufe der Jahre in die erste Gruppe und man sieht nur noch Mängel.

Calcium ist meist im Trinkwasser reichlich enthalten, da es dem Trinkwasser zugesetzt wird, um den ph-Wert zu verändern (beides ist für den Menschen nicht so günstig, weil es den Gehalt und die Bioverfügbarkeit der Spurenelemente verschlechtert. Diese Maßnahme soll einen übermäßigen Kupferaustrag aus Kupferleitungen verhindern).

Chrom

Spurenelementstatus Chrom
Gründe für Mangel: Unterversorgung, nitrosativer Stress
Gründe für Anstieg: Giftiges Chrom IV aus Farbstoffen
Unterhalb 17% ist keine weitere Differenzierung möglich.

Eisen

Spurenelementstatus Eisen
Typische Ursachen für Mangel: Nitrosativer Stress, Menses
Neben Vitamin B12 wird Eisen durch nitrosativen Stress am stärksten ausgespült (bis zu 20 mg täglich).
Typischerweise werden erst Besserungen empfunden, wenn Werte oberhalb 70% erreicht werden.

Erfahrungen beim Auffüllen: mit täglich 50 mg Eisen ca. 5% Besserung pro Monat (bei 75 kg Körpergewicht)

Jod

Spurenelementstatus Jod
Gründe für Mangel: Unterversorgung, nitrosativer Stress
Deutschland ist Jodmangelgebiet.

Kalium

Vermutlich häufig sehr starke Mängel – aber wegen fehlender Labormethoden ist keine Statistik dazu verfügbar.

Das Element Kalium ist leider nicht im Laborprofil enthalten. Das Labor Microtrace stellte schon länger eine deutliche Auswaschung von Kalium + Natrium aus den Haaren fest durch den Waschprozess vor der Messung, wodurch sich stark streuende, meist sehr geringe Werte ergaben (siehe Microtrace Newsletter Juli 2011).
Die ‚Auswaschung‘ des Kaliums ist extern (Schweiß, Staub, Kosmetika etc). In der Zwischenzeit zeigte sich auch, dass die Kaliumwerte des (inneren) Haarschafts, also der Kaliumgehalt des Zellinneren so gering ist, dass die Messwerte selbst der empfindlichsten Messgeräte unterhalb der Bestimmungsgrenze liegen. Daher ist eine Messung von Kalium in einer Haarmineral-Analyse nicht sinnvoll.

Bei Messungen im Blutserum und leider auch im Vollblut sind Kaliummängel meist gar nicht erkennbar. Mängel werden durch das Kalium aus der Nahrung meist komplett überdeckt. B bei Kaliumverlusten aus den Zellen infolge Energiemangels steigt das Kalium im Blut sogar noch an.
Derzeit kenne ich keine Messmethode, die den Kaliumstatus von Patienten zuverlässig anzeigt.

Gründe für Mangel: zu wenig pflanzliche Nahrung, ATP-Mangel, Magnesium-Mnagel, Schwitzen, Verbrennungen, nitrosativer Stress, Sympathikusstress

Kaliummangel geht meist mit Magnesiumangel einher, da beide Elemente durch ähnliche Prozesse verloren gehen. Auch kann Kalium bei einem Magnesiummangel nicht aufgenommen werden und umgekehrt.

Kobalt bzw. Status an Vitamin B12

Spurenelementstatus Cobalt

Gründe für Mangel: nitrosativer Stress
Durch nitrosativen Stress können pro Tag bis zu 40.000 µg Vitamin B12 zerstört werden.
Bei chronisch Kranken fast immer extrem im Mangel.
Unterhalb 3% ist keine weitere Differenzierung möglich.

Ähnliche Ergebnisse erhält man, wenn man den Vitamin B12-Mangel durch Messung von Methylmalonsäure im Urin bestimmt. Alle Werte die über den optimal niedrigen Werten liegen, zeigen bereits einen Mangel an Vitamin B12 an.
Warnung: Einige Labore skalieren sogar die Messwerte ohne eine Eichung nach eigenem Gutdünken um. Daher kann ich hier keine allgemeingültigen Zahlenangaben liefern. Auch die Grenzwerte werden oft beliebig festgelegt.

Kupfer

Spurenelementstatus Kupfer
Gründe für Mangel: nitrosativer Stress, Übersäuerung
Gründe für zu hohe Werte: Kupferbelastung im Trinkwasser (Kupferleitungen), Zinkmangel (beide Metalle konkurrieren miteinander um die Aufnahme)
Kupfer ist bei zu hohen Werten toxisch.

Magnesium

Spurenelementstatus Magnesium

Hier sind zwei verschiedene Normalverteilungen überlagert, da hier zwei verschieden Krankheitsbilder sichtbar werden: a) Mängel und b) Anstiege durch gerade ablaufende Verluste aus den Knochen.

Gründe für Mangel: zu wenig pflanzliche Ernährung, Übersäuerung, massives Schwitzen, nitrosativer Stress, Sympathikussstress, Kalium-Mangel (ohne Kalium keine Aufnahme von Magnesium)
Gründe für Anstieg: Verluste aus den Knochen bei Vitamin D-Mangel (dann meist auch Anstieg bei Calcium und Strontium, oft auch Barium)

Beispiel:

Unterschenkelödem
Unterschenkelödeme eines 55-jährigen Patienten mit starkem Magnesiummangel (Messwert <20% in Haarmineral-Analyse).
Die im Krankenhaus standardmäßig erhobenen Blutwerte waren völlig in Ordnung und zeigten den massiven Mangel nicht an.

Mangan

Spurenelementstatus Mangan
Gründe für Mangel: Kryptopyrrolurie, nitrosativer Stress
Der schlechte Mangan-Status der Patienten ist sehr ernst zu nehmen. Mangan wird u.a. in allen Zellen im Zitratzyklus benötigt (ATP-Bildung). Ebenso für den Schutz vor gefährlichen freien Radikalen.
Unterhalb 10% ist keine weitere Differenzierung möglich.

Möglicherweise wird Mangan bei sehr niedrigen Magnesiumspiegeln nicht aufgenommen.

Molybdän

Spurenelementstatus Magnesium
Gründe für Mangel: Ernährung, Übersäuerung, nitrosativer Stress
Wahrscheinlich ist Deutschland Molybdän-Mangelgebiet.

Selen

Spurenelementstatus Selen
Deutschland ist Selenmangelgebiet.
Unterhalb 60% ist keine weitere Differenzierung möglich.

Silizium

Das Element Silizium ist leider bisher nicht im Laborprofil enthalten.

Strontium

Spurenelementstatus Strontium

Hier sind zwei verschiedene Normalverteilungen überlagert, da hier zwei verschieden Krankheitsbilder sichtbar werden: a) Mängel und b) Anstiege durch gerade ablaufende Verluste aus den Knochen.

Gründe für Mangel: Übersäuerung, nitrosativer Stress, Defizite bei Vitamin D + A + K2 oder ihren Hilfssubstanzen
Gründe für Anstieg: Verluste aus den Knochen bei Mangel an Vitamin D, A, K2 oder den für diese Vitamine benötigten Hilfssubstanzen Magnesium und/oder Zink. Wenn die Reserven "leer" sind, rutschen diese Patienten im Laufe der Jahre in die erste Gruppe und man sieht nur noch Mängel.

Zink

Spurenelementstatus Zink

Werte unterhalb 71% gelten bereits als gefährlich niedrig!

Gründe für Mangel: Kryptopyrrolurie, Übersäuerung, nitrosativer Stress, Diabetiker scheiden bis zu 300× mehr Zink aus
Gründe für Anstieg: Mangel an Kupfer

Weniger wichtige Spurenelemente

Germanium

Spurenelementstatus Germanium
Vermutlich haben die Böden in Deutschland Germaniummangel.

Lithium

Spurenelementstatus Lithium
Vermutlich haben die Böden in Deutschland starken Lithiummangel.
Bei einigen Patienten war Lithium gar nicht nachweisbar.

Vanadium

Spurenelementstatus Vanadium
Vermutlich haben die Böden in Deutschland Vanadiummangel.

Wolfram

Spurenelementstatus Wolfram

Vermutlich haben die Böden in Deutschland Wolframmangel.
Bei ca. der Hälfte der Patienten war Wolfram gar nicht nachweisbar (0%).

Weitere katalytische Elemente, deren Bedeutung im Körper noch nicht nachgewiesen ist

Entsprechend der Vulkankurve kennt der Chemiker weitere Elemente, die sogar besonders katalytisch wirksam sind. Platin hat beispielsweise die 1000fache katalytische Aktivität von Eisen. Diese Elemente kommen zwar in der Natur überall vor. Da sie aber in chemischen Verbindungen sehr schwer zu analysieren sind, wissen wir noch nicht, ob sie im menschlichen Körper eine Rolle spielen.

Wie auch bei den meisten bereits bekannten Spurenelementen verarmt die Vorsorgung mit diesen Stoffen immer mehr, da in Nutzpflanzen durch das Auslaugen der Böden und die einseitige Düngung das natürliche Spektrum der Spurenelemente nicht mehr enthalten ist.

Platin, Iridium, Rhodium, Osmium, Rutheniun, Gold
Paladium, Silber, Antimon (Stibium), WIsmut, Cadmium, Zinn

Diese Metalle gelten aufgrund ihres hohen Atomgewichts auch als Schwermetalle, von denen aber nur einige tatsächlich als stark giftig bis hoch giftig bekannt sind (wie z.B. Blei, Quecksilber, Cadmium, Arsen, Aluminium).

Aluminium

Spurenelementstatus Aluminium

Man sieht, dass Aluminium im Körper ein üblicher Bestandteil ist.
In zu hohen Mengen ist Aluminium ungesund, was durchaus häufiger vorkommt. (Bei den Schwermetallen kennzeichnet der rote Strich den zulässigen Höchstwert.)

Aluminium lässt sich gut mit Bambus-Tee ausleiten.

Antimon (Stibium)

Spurenelementstatus Stibium

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Arsen

Spurenelementstatus Arsen

Bestimmte Formen von Arsen sind in hohen Mengen toxisch.
In physiologischen Mengen findet man es auch in anderen Lebewesen.

Cadmium

Spurenelementstatus Cadmium

Cadmium ist in hohen Mengen toxisch. Bisher hatte ich einen Patienten mit extremer Cadmium-Belastung (anderes Messverfahren im Urin, daher in dieser Statistik nicht enthalten). Dieser Patient wohnte in 2 km Entfernung von einer großen Müllverbrennungsanlage.

Gold

Leider nicht im Messprofil enthalten.

Gold spielt schon lange in der Naturmedizin zahlreicher Völker eine große Rolle. Hildegard von Bingen empfahl Goldkekse zu Verbesserung der mentalen Leistung. In der Homöopathie ist es eines der häufig angezeigten Mittel mit zahlreich dokumentierten Auswirkungen auf Nerven und Körper.

Palladium

Spurenelementstatus Palladium

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Platin

Spurenelementstatus Platin

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Silber

Spurenelementstatus Silber

Die erhöhten Werte entstanden vermutlich durch Einnahme von kolloidalem Silber.

Titan

Spurenelementstatus Titan

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Wismut

Spurenelementstatus Wismut

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Zinn

Spurenelementstatus Zinn

Man erkennt, dass Zinn ein übliches Element im menschlichen Körper ist.

Beispiele

Die stärksten Verluste von Spurenelementen geschehen durch nitrosativen Stress. Das „Kampfgas“ Stickstoffmonoxid (NO) wird im Körper gebildet bei Entzündungen, um Pilze und Viren zu bekämpfen, und auch bei Durchblutungsstörungen (Unterversorgung der Zellen).
Dieses Gas reagiert mit Vitaminen und Spurenelemenen. Vitamine werden in großer Menge zerstört, Spurenelemente gehen als Salze über den Urin verloren. Im Klartext bedeutet das, dass zahlreiche Enzyme zerstört werden.
Besonders große Mengen Nitrostress kann die Lunge bilden. Sie tut dies z.B. wenn man Sporen von Schimmelpilzen eingeatmet hat, um eine Ausbreitung des Pilzes in den Körper zu verhindern. Dieser Prozess kann in diesem Fall innerhalb weniger Wochen den Körper komplett auslaugen.

Haarmineral-Status nach Schimmelpilzexposition Haarmineral-Status mit wenig Mängeln
Haarmineral-Analysen von zwei Patienten: links nach Schimmelpilz-Exposition
rot: starke Mängel (weniger als 1/4 des Sollbereiches), violett: Werte kleiner als der geforderter Mindestwert

Links sehen Sie das Ergebnis der Haarmineral-Analyse einer Patientin, die in einem Haus mit Schimmelpilzbelastung gewohnt hat (mehrere Wohnräume und Bad befallen).
Das rechte Beispiel stammt von einem Patienten mit deutlich geringeren Mängeln. Aber auch dieser Patient hat vom Abstellen der noch vorhanden Mängel deutlich profitiert (hier Eisen, Kupfer).

 

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