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HWS einrenken, Halswirbelsäule einrenken

Wenn Sie klug sind und Verantwortung für sich selbst tragen wollen, dann lassen Sie sich nicht einrenken.

Keine Einrenkmanöver, keine Dehnübungen, keine Chiropraxis an der Halswirbelsäule!

Warum? Weil Einrenkungen immer wieder fatale Folgen für ganze Familien haben.

Was möglicherweise auf den ersten Blick scheint, als ob es Linderung erwarten läßt, zieht regelmäßig ernste, teilweise lebensbedrohliche, teilweise tödliche Konsequenzen nach sich. Bleibende Verletzungen und dramatische dauerhafte Verschlimmerungen sind übliche Konsequenzen von ärztlichen Einrenkmanövern. Was zunächst Linderung oder sogar Heilung verspricht, entpuppt sich als ernste Körperverletzung mit Verlust an jeglicher Lebensqualität.

Bedeutend schlimmere Situationen (als die Probleme, wegen der der Arzt konsultiert wurde) entstehen nach scheinbar harmlosen Blockadelösungen.

Schlaganfälle aufgrund von Dissektionen hirnversorgender Arterien (Dissektionen der Arteria carotis interna oder der Arteria vertebralis) mit Locked-In/Apallischem Syndrom, Sprachstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen, Gedächtnisstörungen, psychischen Störungen “nicht mehr ich zu sein”, Vigilanzstörungen wie Bewußtsseinstrübungen, Somnolenz, Sonor oder Koma, Depression, Vegetieren, Blindheit, all dies sind mögliche Konsequenzen vermeintlich harmloser Einsenkungen. Zudem kommen Schmerzsyndrome und Gefühlsstörungen.

Die Halswirbelsäule ist der empfindlichste Abschnitt der Wirbelsäule. Die einzelnen Wirbel werden von Bandstrukturen und Gelenkkapseln zusammengehalten und nicht, wie mancher denken möge, primär durch Muskeln oder gar durch Luft und Liebe. Diese Bandstrukturen sind zähe derb-ledrige Gebilde, die kaum Elastizität aufweisen und dazu dienen, einen begrenzten sicheren Bewegungsspielraum zwischen den einzelnen Wirbeln zuzulassen.Dieser begrenzte Bewegungsspielraum verhindert zuverlässig Verletzungen von Nervengewebe und Blutgefäßen durch Fehlstellungen oder Auseinanderklaffen der Gelenkenden zwischen den einzelnen Wirbeln. Die Bänder und Gelenkkapseln verhindern damit zuverlässig “Blockierungen” oder “Verrenkungen”.

Ist jedoch eine Gelenkkapsel schon etwas ausgeleiert oder gerissen durch chronische Fehlhaltung; z.B. viel Computerarbeit, viel sitzende Tätigkeiten,
Bewegungsmangel, Unfallfolgen, Unfallfolgen die mit Antiphlogistika (Voltaren, etc.) behandelt wurden, skelettale Entwicklungsstörungen (Skoliosen, etc.) bei Bewegungsmangel während der Zeit des Knochenwachstums, Einsatz von bestimmten Antibiotika (Gyrasehemmern wie Fluorchinolonen, Ciprofloxacin, “Ciprobay”), die zu Spontanrupturen von Bändern und Gelenken (auch der HWS) führen können, dann ist diese Gelenkintegrität, also die Gefährdungsfreiheit nicht mehr gegeben. Einige der wenigstens 25 für die körperliche Unversehrtheit lebenswichtigen ligamentären und kapsulären Strukturen sind lasch geworden oder überdehnt mit vereinzelten Faserrissen oder kompletten Durchrissen von Gelenkkapseln oder Bändern.

Das sind beidseitig jeweils sechs Facettengelenkkapseln, die beiden seitlichen atlantoaxialen Gelenkkapseln, die beiden atlantookzipitalen Gelenkkapseln, die Kapsel des Atlantodentalgelenks, die beiden Ligamenta-alaria-Bänder, die ein atypisches Gelenk zwischen Dens axis und Schädelbasis bilden, das Ligamentum transversum-Band, die vertikalen Fasern (Ligamentum cruciatum atlantis crus superius), das Ligamentum apicis dentis, die Sicherungsmembran Membrana tectoria, das vordere und hintere Längsband, das sich über die gesamte Länge vorn und hinten an den Wirbelkörpern anliegend hochzieht.

All diese Bänder und Gelenkkapseln gewähren die geschmeidige schmerz- und verspannungsfreie Beweglichkeit der Halswirbelsäule und die Sicherheit, daß keine unkontrollierten Bewegungen stattfinden, wo Nerven, Bindegewebe oder Gefäße verletzt werden durch den eigenen Körper. Sind nun einizge solche Bänder und Gelenkkapseln beschädigt, kommt es zu chaotischen Fehlbeweglichkeiten mit Selbstverletzung des Körpers: Arterien können durch auseinander- oder gegeneinander gleitende Wirbelbogenfüßchen abgedrückt werden und zu Gehirndurchblutungsstörungen und Schlaganfällen führen. Durch das unkontrollierbare Klaffen von den Gelenkenden der Wirbel kann es auch zu Verletzungen der Arterien selbst kommen. Dies kann zu Dissektionen der Arteria vertebralis oder der Arteria carotis interna führen, mit teils deletären Konsequenzen wie Schlaganfällen.

Dieses Auseinanderklaffen der Gelenkenden bei gerissenen Bändern und Gelenkkapseln muß nicht zwangsläufig dramatische Ausmaße haben. Da der Körper die Gelenkfehlfunktion nicht einschätzen oder handlen kann, reagiert er mit massivem Muskelhartspann, um die Gelenkenden so gut es geht aufeinander zu pressen. Dies führt dann zu Verspannungen und zum “Blockadegefühl”. Das ist in der Regel vollkommen harmlos und ist mit etwas Liebe und Zärtlichkeit, einem warmen Bad und Entspannungsmaßnahmen recht einfach zu lösen.

Spätestens an diesem Punkt wäre angebracht, die gesamte Skelettstruktur zu trainieren, um bestmögliche Heilungschancen für die bereits etwas instabil gewordene HWS zur Verfügung zu stellen, also um das orthopädische Gleichgewicht wiederherzustellen, wie es bei einer artgerechten Verhaltensweise der Fall wäre:

Durch konsequentes Training, wie ich es im folgenden darstelle, kann die gesamte Skelettsituation heilsam beeinflusst werden oder möglicherweise sogar, geheilt werden:

1. Wenig sitzende Tätigkeit, wenig Schreibtisch- und Computerarbeit; wenn Sitzen, dann möglichst auf einem Sattelstuhl.

2. Leider sind die Tastaturen schmäler als die menschliche Schulter, so muß ein Computerbenutzer permanent seine Arme innenrotiert und antevertiert und verkrampft halten, dadurch verkürzt der M. pectoralis und es kommt zu einer Protraktion der Schulter und damit zu enormen Krafteinwirkungen auf den zervikothorakalen Übergang und insbesondere zu massiven Zugbelastungen auf die Halswirbelsäule, insbesondere zwischen den obersten beiden Rippen und der oberen und mittleren HWS, der Skalenusmuskulatur. Die Rückenmuskulatur wird überdehnt, die Thoraxapertur wandert nach vorn und es kommt zu starken Zugkräften auf die Scalenus-Muskulatur, SCM, Trapezius und Levator scapulae. Diese enormen Zugkräfte fördern im weiteren die Auseinanderzerrung und Mikroschädigng der Gelenkkapseln und Bänder. Daher mein Rat: so wenig wie möglich sitzende Tätigkeiten, dazu eine geseilte Tastatur (z.B. www.kinesis.com, www.nuance.com Dragon Diktate, etc.).

Nun zu den Übungen:

3. Es sollte intensiv die gesamte Dorsale Kette trainiert werden

4. die hintere Oberschenkelmuskulatur sollte insbesondere trainiert werden, denn sie allein ist in der Lage ein Hohlkreuz zu vermeidetn und damit das Voranschreiten der Haltungsschädigung zu stoppen; nicht die Bauchmuskulatur, wie gemeinhin gedacht, sondern allein die hintere Oberschenkelmuskulatur kann das Becken aufrichten. Dies führt zu Detension (Entspannung) der gesamten Rückenmuskulatur bis zum Hals. Außerdem kann das Training der hinteren Oberschenkelmuskulatur und der Po-Muskulatur Hüftfehlstellungen “angeblich verkürzter Beine, und dergleichen mehr” korrigieren. Meist ist es kein verkürztes Bein, sondern ein Ungleichgewicht zwischen vorderer und hinterer Oberschenkelmuskulatur und eine Verkalkung von Faszien und Festsitzen der Beckenschaufeln. Eine gute Übung hierfür sind “Glute hamstring raises” (googeln)

5. Dazu intensives Hip-Thrust-Training (z.B. mit Sling Trainer) (Googeln Sie nach Sling+Dorsale Kette

6. Für den Oberkörper empfehle ich Facepulls und Scapular Wall Slides sehr intensiv durchzuführen

7. Für die Aufrichtung und “Entskoliotisierung” würde ich Hyperextensions auf einem Romanian Chair empfehlen, sowie intensiv Dip Shrugs

Und erst nach Wochen dieses allgemeinen Trainings würde ich zart beginnen, mit einem Kopfgeschirr und leichten Gewichten, die HWS-Muskulatur selbst zu trainieren.

Dies wäre gemäß meiner Meinung und Erfahrung der richtige weg, um den gesamten Körper wieder ins Lot zu bekommen. 3xtgl. 45Minuten über ca. 3 Monate und die Situation würde sich deutlich bessern.

Möglicherweise wäre auch jetzt schon frühzeitig die Reparatur der verletzten Gelenkkapseln und Bänder mittels Prolotherapy heilsam. Googeln Sie nach “Barré-Lieou-Syndrome Prolotherapy Ross Hauser” “www.caring-medical.com”

In den meisten Fällen sind erlebte/gefühlte Blockaden lediglich Mißempfindungen durch verspannte Muskulatur. Die verspannte paravertebrale und langstreckige Nackenmuskulatur presst die Wirbel an ihren Zwischenwirbelgelenken fest zusammen, dadurch verlieren die Zwischenwirbelgelenke an Geschmeidigkeit und das fühlt sich dabei wie eine “Verhakung” an. Mitunter sind diese Band- und Gelenkkapselstrukturen schon etwas verletzt/überdehnt – das ist oftmals die Ursache für die verspannte Muskulatur. Die Muskulatur bildet eine sogenannte Schutzspannung, um (leichte, durch Bandläsionen verursachte) Fehlbewegungen zu vermeiden.Wird nun chirotherapeutisch auch noch Kraft oder ein Kraftimpuls, der physikalisch das gleiche ist, auf diese möglicherweise leichter verletzten Strukturen ausgeübt, wird mit jedem Mal der Halteapparat noch loser und ein langer Teufelskreis beginnt, der bei manchen Patienten zu fatalen Konsequenzen führt. Bei fast allen Patienten, die sich selber einrenken oder durch Chiropraktiker “einrenken” lassen, liegt keine fixierten Dislokation vor, die das Einrenken möglicherweise rechtfertigen würde, dann aber sicherlich nicht mit einem Ruck, sondern durch einen Neurochirurgen unter Bildwandler unter Vollnarkose.

Das Einrenken mag vielleicht anfangs Linderung verschaffen, indem es sensorisch kurzfristig etwas Entlastung und auch Entspannung der Muskulatur mit sich bringt. Langfristig wird es mit Sicherheit immer schlechter. Selbst ein einmaliges Einrenkmanöver kann zu nicht mehr selbst heilenden Verletzungen führen. Ist eine Gelenkkapsel erst einmal gerissen oder ein Halteband, kann unter Umständen fortan immer wiederkehrend die Gehirndurchblutung gestört werden oder mechanische Schädigung von Nervengewebe auftreten. Wer Patienten mit Stammhirnverletzungen gesehen hat, wird verstehen, welch weitreichenden Konsequenzen auf das gesamte Umfeld des Betroffenen hat.

Was kann man nun tun, um langfristig Besserung oder Heilung zu erreichen? Das beste ist hierbei gezieltes Muskeltraining der Halswirbelsäule und der Wirbelsäule insgesamt, wie oben beschrieben, um ggf. ein physiologisches Ungleichgewicht positiv zu beeinflußen. Oftmals entstehen Halswirbelsäulenprobleme im Lendenwirbelbereich durch zu schwache Bauch- und hintere Oberschenkelmuskulatur und verkürzte Hüftbeuger und wandern über einen Hohlrundrücken bis zur Halswirbelsäule hoch.Gezieltes Muskeltraining, wird die Situation bedeutend besser machen als Chiropraxis oder Dehnübungen.

Sind Bänder und Gelenkkapseln nicht nur überdehnt, sondern vielleicht gerissen, sollte über eine Ruhigstellung oder direkt an Prolotherapy gedacht werden. Niemals jedoch sollte am Hals herummanipuliert werden. Weder eigenmächtig noch durch “fachkundige” Chirotherapeuten.

Was kann ich nun akut tun, um mir Linderung zu verschaffen? Am besten geeignet sind Wärmeanwendungen und Entspannungsmaßnahmen. Warme Bäder, Wärmestrahlung, progressive Muskelentspannung nach Jacobsen. Bei ernsteren Verspannungen helfen Muskelrelaxantien, wie beispielsweise Tetrazepam.

Merke: die meisten “Blockaden” der Halswirbelsäule sind lediglich Mißempfindungen, ohne das wirklich das Wirbelgefüge ausgerenkt ist und diese Blockaden entstehen häufig bei bereits bestehender leichterer Instabilität. Jedes Einrenken dieser nicht-ausgerenkten Situation birgt eine nicht zu unterschätzende Wahrscheinlichkeit einer Gelenkkapselruptur oder einer Bänderruptur, die nicht mehr heilt und den Zustand um Welten verschlechtert, also die Instabilität bis zur Lebensbedrohlichkeit dauerhaft und pausenlos vergrößern.Was vielleicht zunächst Linderung verspricht, kann sich als weitaus schlimmeres Übel entpuppen! Im schlimmsten Fall in absolute Lebensunfähigkeit, seelische, psychische, soziale Zerstörung, den Ehepartner nicht mehr zu erkennen und schließlich auch der Suizid als einzige Rettung.

Beschwerden sind: Seh-, Sprach-, Gefühlsstörungen, Schwindel, Benommenheit, Bewußtseinstrübung, abnorme Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Erbrechen, kortikale Blindheit, unerträglicher Tinnitus, Mißempfindungen, Gangunsicherheit, Lähmungen.

Sollte direkt nach einem Einrenkmanöver seltsame Erlebnisse auftreten wie Wärmegefühl, Sehstörungen, Ohnmächtigkeit …, sollte umgehend der Notarzt bei Verdacht auf Dissektion hirnversorgender Gefäße geholt werden.

Strukturen, die bei Einsenkungen oder Dehnübungen beschädigt werden können sind: Vertebralarterien (zwei Arterien, die an den Seiten der Halswirbel durch Querfortsatzlöcher ziehen), Arteria carotis interna, Ligamenta alaria (Flügelbänder), Gelenkkapseln C0/C1, C1/C2, C2/C3, C3/C4, C4/C5, C5/C6, C6/C7, das Atlantodental-Gelenk, das Axiookzipital-Gelenk, Membra atlantooccipitalis anterior, Membra atlantooccipitalis posterior, Membra atlantoaxialis anterior, Membra atlantoaxialis posterior, Membrana tectoria, Ligamentum longitudinale anterior, Ligamentum longitudinale posterior, Ligamenta flava, Ligamentum nuchae, Ligamentum transversum, Ligamentum cruciatum atlantis, Ligamenta intertransversalia.

Es ist töricht, mit Gewalt auf so ein komplexes fein differenziertes System einzuwirken. Das macht kein Affe in der freien Wildbahn.

Es sind viele Strukturen, die notwendig sind für die reibungslose Funktion der Halswirbelsäule. Schon leichtere Verletzungen einer der Strukturen können zu unbeschreiblichem Leid führen.

Aus langjähriger Erfahrung in der Behandlung des Schlaganfalls läßt mich diese Frage nicht kalt! Ein solches Einrenkmanöver kann durch Zerreißung der Gefäßwand einer hirnversorgenden Arterie zum Schlaganfall führen! Mir reicht ein einziger Mensch, dessen Leben anders verlaufen könnte, um vor dieser Therapie zu warnen trotz vielleicht noch nicht sicher vorhandener Zahlen bezüglich Häufigkeit des Schlaganfalls als Folge dieses Manövers! Eine “Verrenkung” von Halswirbelkörpern liegt natürlich nicht vor, vielmehr muskuläre Verspannungen mit Bewegungseinschränkung, die man mit Geduld, Wärme und vielleicht ein paar Schmerzmitteln wegbekommt. Mir wäre es nicht wert!

Einrenken bedeutet weiteres Überdehnen! Bedeutet weiteres Schädigen. Kurios wird es, wenn der Orthopäde nach dem Einrenkmanöver auch noch ein Antiphlogistikum, z.B. Voltaren verschreibt, Dann können Sie sicher sein, Ihr Arzt hat das Verletzungs-Heilungssystem nicht verstanden. Und im schlimmsten Fall wird er Sie umbringen. Wenn eine Verletzung auftritt, soll dringend davon abgeraten werden, entzündungshemmende Substanzen zu verabreichen. Denn Entzündungen sind die Leitstellen für Reparaturmaßnahmen verletzter Strukturen. Wird nun der Entzündungsreiz unterbrochen, kommt der Selbstheilungsprozeß zum Erliegen. Es resultiert eine Defektheilung. Mit weiterer Besserung ist nicht groß zu rechnen.

Also bitte lassen Sie Manipulationen, Dehnübungen, Knacksen-Lassen, Deblockieren, Einrenken, “Linderung verschaffen” mit Gewaltimpuls. Das kann nur schlimmer werden.

Beachten Sie stattdessen die oben geschilderten Übungen.

Persönlich erhaltene Berichte über Einrenkunternehmungen (22.05.2011-13.01.2012)

13.01.2012
Danach arbeitete ich wieder fr einen anderen Auftraggeber mit weniger Stress und 2009 fingen dann meine noch schlimmeren Probleme mit der HWS an. Vermutl. ausgelöst durch falsche stundenlange Sitzhaltung vor dem Fernseher (Nacken nach vorne unter überdehnt) fing es auf einmal bei Kopfdrehung nach rechts oder links, aber hauptsächlich nach rechts, im Bereich der oberen Kopfgelenke an zu knacken, was mich zunächst nicht weiter beunruhigte, da es keine Schmerzen verursachte. Von diesem Zeitpunkt an häuften sich immer mehr Symptome. die ich zunächst nicht mit der HWS in Verbindung brachte. Z.B. diffuse Schmerzen im ganzen Körper, Reizhusten ohne Befund, der bis heute andauert, penetrantes Ohrjucken mit vermehrter Schuppen- und Sekretbildung, hin und wieder einschießende Ohrenschmerzen mit Druck auf den Ohren, vermindertes Hörvermögen, Tinnitus rechts, der allerdings schon länger besteht, Sehstörungen vor allem rechts.

2010 hatte ich insgesamt von Januar bis Mai 6mal Attacken von einer Art Drehschwindel, was über ca. 10 bis 20 Sekunden anhielt. Ich hatte das Gefühl es kommt vom Innenohr und hatte das in dieser Form noch nie zuvor erlebt.

Ab März 2010 hatte ich während der Arbeit auf einmal das Gefühl weniger Kraft in den Armen zu haben und beim Laufen mit dem Fuß am Boden hängen zu bleiben. Zuerst dachte ich, es stimmt etwas mit meiner Brille nicht, was aber nicht der Fall war. Langsam dämmerte mir, dass diese ganzen Geschichten evtl. mit der HWS zu tun haben könnten und ging zu einem Orthopäden, der mir aufgrund einer MRT bescheinigte, dass meine HWS starke degenerative Erscheinungen zeigt, aber das Knacken nichts zu bedeuten hätte und meine Symptome nicht von der HWS kämen und ich sollte doch mal zum Neurologen gehen.

Die Neurologin konnte mit ihren Tests nichts feststellen und meinte, wohl wegen meiner Vorgeschichte mit der Angststörung, das wäre wohl psychosomatisch. Mir war klar, dass diese Symptome auf gar keinen Fall psychosomatisch waren.

In der Folge war ich bei insgesamt 4 Osteopathen in der Hoffnung auf Hilfe. Beim ersten passierte außer der Rechnung nicht viel, der zweite sagte mir, er hätte kein Osteophatie Diplom und er mache eine spezielle Behandlung, die wohl mit den Muskeln zu haben haben musste, da er mir in insgesamt 5 Sitzungen, die teilweise sehr schmerzhaft waren, die Nackenmuskeln lockerte. was mir außer Schmerzen das Gefühl vermittelte, die HWS sei noch instabiler und knacke jetzt auch noch an anderen Stellen außer am Kopfgelenk. Auer-dem fragte er mich ob ich einmal daran gedacht habe, mich einrenken zu lassen, Danach brach ich die Behandlung ab obwohl er mir sagte ich solle vertrauen in den Therapeuten haben, was mir nicht gelang.

Der nächste Osteopath hielt nur meinen Kopf, drei mal eine Stunde lang und meinte dann, mein Sympathikus sei überreizt, ich solle mal Urlaub machen.

Mit dem nächsten Osteopathen ging dann mein Leiden erst richtig los. Ich erzählte ihm von meinen Problemen und Erfahrungen, die ich bis dato gemacht habe, Er sagte ich solle mal locker lassen. Ohne Röntgenbilder oder MRT gesehen zu haben renkte er mich ein, wobei er meinen Kopf dreimal nach links drehte, was heftig krachte und drei mal nach rechts, was nicht krachte, aber es fühlte sich an, als ob etwas blockiert wäre. Ich war heftig erschrocken. Daraufhin sagte er mir lachend, das Krachen wären nur Luftbläschen und hätte gar nichts zu bedeuten. Anschließend hat er noch ein wenig meinen Kopf gehalten um den Eindruck einer osteopathischen Behandlung zu erwecken. Dann durfte ich bezahlen und beim Stehen an der Theke bemerkte ich, dass ich, wenn ich meinen Kopf nach rechts oder links drehte, jetzt auch noch ein mahlendes und knirschendes Geräusch zusätzlich hatte. Schockiert ging ich nach Hause,

25.12.2011

Ich bekam dann ca. 1 Woche nach dem Einrenken plötzlich brennende Schmerzen in Armen und Beinen und Angstzustände. Außerdem hatte ich eine taube Lippe und ständig das Gefühl, das mir der Speichel im Mund zusammen läuft. Außerdem konnte ich in einer Nacht nicht mehr fühlen, ob meine Füße kalt oder warm sind. Ich bin oft eingeschlafen, als würde ich in Ohnmacht fallen. Ich war dann beim Neurologen, der sämtliche Untersuchungen vornahm, die er machen konnte, einschließlich MRT des Schädels. Meine Schmerzen wurden mit Gabapentin (600 mg täglich) behandelt. Ich war dann Ende Oktober im Krankenhaus und wurde auf der Inneren Abteilung komplett untersucht. Außerdem wurde in der Neurologie ein neurologisches Konsil gemacht. Eine Woche später wurde außerdem eine Lumbalpunktion vorgenommen. Die

26.11.2011

Bei Beschwerden wie Kopfschmerzen bin ich zum Orthopäden gegangen….sehr viele…. Einrenken ist alles was mir angeboten wurde. Seit 3 Wochen sind sie Schmerzen im Kopf und Nacken sehr schlimm. Es ist ein brennender, dumpfer und zum Teil drückender Schmerz, der immer schlimmer wird. Mein Hausarzt hat mich eingerenkt, keine Besserung, Ab Montag soll Akupunktur gemacht werden.

09.11.2011

Ich habe mich vor 4 Wochen einrenken lassen aber bis jetzt nur der rechte Atlas – es ist jetzt eher schlimmer… mein Arzt möchte mich nächste Woche wieder einrenken – habe angst davor nicht dass es noch schlimmer wird..ich hoffe ihr könnt mir helfen….

08.11.2011

Habe mich aufgrund von HWS-Problemen mehrmals einrenken lassen auch den Atlas! Seitdem immer schlechter mit meiner Gesundheit habe laut Kuklinski offene Gehirnschranke MCS CFS alles wegen der HWS brauche einen guten Arzt wo sich richtig auskennt bin echt fertig kann bald nicht mehr meine HWS ist so insttabil seitdem da geht gar nichts mehr und die knirscht ganz komisch alles nur wegen Einrenken

29.10.2011

Nach einigen erfolglosen Besuchen bei Ärzten und Therapeuten entschied ich mich zur Konsultation eines sehr prominenten Masseurs.

Ohne viele Worte und keinerlei Erklärungen machte er sich nach kurzer Begutachtung meines Oberkörpers sofort daran einige Brustwirbel einzurenken. Danach erfolgte im Liegen (und ohne Vorwarnung) das Einrenken der HWS.

.Es gab einen starken und sehr schmerzhaften Widerstand, worauf er mit den Worten: “Das wird nix, da mache mer nur mehr kaputt” sofort davon abliess.

Für mich fühlte es sich sehr ungut an, allerdings traute ich mich auch nicht zu fragen, weil ich dachte,er müsste es ja wissen. Dies war das 1.Ereignis im Juli2011.

Im weiteren Verlauf fühlte ich immer mehr Blockaden und leichtere Schmerzen in der HWS.

Dann, wie aus heiterem Himmel konnte ich plötzlich 2 Nächte hintereinander überhaupt nicht schlafen, obwohl ich völlig übermüdet war.(30.Aug.)

Ich konnte nicht mehr auf der Seite liegen.Es war alsob der Kopf viel zu schwer war und die HWS verzog und verdrehte. Auf dem Rückenliegend fand ich auch keinen Schlaf, weil die HWS total angespannt und steif war.

Ein leichtes seitrollen war nicht möglich,es war wie blockiert.(starr)

Tagsüber würde es mit einigen Dehnübungen besser

Danach wollte ich sofort einen Orthopäden aufsuchen um dies abzuklären. Leider wäre dies erst nach 4wöchiger Wartezeit auf einen Termin möglich gewesen.

Deshalb entschloss ich mich auf eigene Faust Heilung zu finden.

Leider erfolglos versuchte ich Ostheopatie,Dorntherapie, Thaimassage und zu gutes letzt ein sanfte Chiropraktik.

Allerdings ging es hier keinesfalls sanft zu. Ich bekam das Kreuzbein, BWS und die HWS mit sehr kräftigen und ruckartigen Bewegungen eingerenkt.(2.Ereignis)

Leider ging alles sehr schnell, sodass ich perplex war und nichts sagen konnte.

Dies war dann der Beginn weiterer Beschwerden.Tagsüber bekam ich immer öfter Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen und zeitweise Schmerzen an unterschiedlichen stellen des Halses. Durch Selbstmassage wurde es meist etwas besser.

Aber die Hauptbeschwerden kamen bei Nacht. Im Liegen.

Sobald der Kopf entspannt war, kam es nach einer Weile am Hinterkopf zu brennenden Schmerzen, Taubheitsgefühlen, Stirnkopfschmerz, Augendruck,kribbeln in Händen und teilweise in Füssen.

Alles war abhängig von der Lage des Kopfes. Schon eine minimale Lageveränderung löste löste die unterschiedlichsten Empfindungen -bzw.Schmerzen aus. Es gab nur noch sehr kurze Schlafphasen.

Doch es kamen noch gravierendere Symptome dazu.Sobald der Hinterkopf eine weile lag und in eine bestimmte Position nach hinten kam, wurde die ganze HWS starr und steif.

Nach 1-2Stunden Schlaf erwachte ich dann regelmässig mit völlig versteifter und (gefühlter) verdrehter WS hinunter bis zum Kreuzbein.

ich fühlte mich wie ein verdrhtes Brett. Zusätzlich blockierten ein od. mehrere Brustwirbel, sodass ich zudem noch Atemprobleme und teilweise Panikattacken mit Todesängsten bekam.

Die letzten 2 wochen verlebte ich auf diese Art: max.2Std.Schlaf, danach diese Versteifung und Panik.

verzweifelt versuchte ich hilfe bei versch.Privatärzten, doch alles erfolglos.

Beim letzten Arztbesuch äusserte ich den Verdacht auf Atlasfehlstellung. Der Orthopäde konnte im MRT auch eine leichte Fehlstellung erkenne, und korrigierte diese indem er kraftvoll mit seinem Arm um meiner stirn den Kopf gegen seinen Oberkörper presste und den Kopf kraftvoll nach oben zog. Es gab ein Knacken was zunächst angenehm erschien. Doch schon kurze Zeit später wurde es sehr unangenehm.

Es begann ein Kribbeln in Händen, Beinen und Füssen und ich sah mit Schrecken, dass meine ganze WS nach rechts verzogen war.Ich hatte eine Beckschiefstand und sogar mein Kiefergelenk war verzogen. Es folgten schreckliche Stunden, in denen ich an Selbstmord dachte. Bei einem Anruf bei diesem Arzt wurde mir mitgeteilt, dass am Atlas nichts manipuliert wurde. Die folgenden Tage verbrachte ich in ständiger angst und Panik, sodass ich Nachts den Notarzt rief. Ich wurde ins Klinikum Offenbach gebracht und war anschliessend 2Tage stationär in der Neurologie.

26.10.2011

Der erste Orthopäde bei dem ich war, war sehr inkompetent, er war sehr hektisch und ich hatte das Gefühl gar nicht ernst genommen zu werden, er machte eine Röntgenaufnahme, daraufhin meinte er zu mir es sei eine Halswirbelsäulenblockade die er dann einrenkte. Er hat mir Schmerztabletten aufgeschrieben und sollte dann in einer Woche wieder kommen, dies habe ich nicht getan da ich ihm nicht mehr vertraut habe.

03.10.2011

Zuerst nochmals die Angabe meiner Beschwerden, die vor 32 Jahren begannen und sich nach einem Einrenken der HWS verschlimmerten: Kopfdruck, Druck im vorderen Halsbereich, unterm Kinn, Muskelspannung bis zur Verkrampfung, leichtere Sehstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Benommenheit, seit 3 Jahren (nach einer Atlas-Korrektur bei Fa. Atlanthotek) zusätzlich schlimmer Tinnitus (pulsierend), mit Brummen und Zischen im Kopf sowie erheblicher Schwerhörigkeit, seit dieser Zeit allerdings Besserung der Intensität meiner Gleichgewichtsstörungen.

19.9.2011

Hallo! Möchte mich kurz vorstellen, meine Name ist Melanie und ich bin 31 Jahre alt.Sachen Möchte euch kurz von meinem Leiden berichten. Wurde letztes Jahr von einem angeblichen Chiropraktiker eingerenkt und seit dem habe ich kein Leben mehr, fühle mich benommen, schwindelig, habe Sehstörungen, Herzrasen, kann nicht mehr schlafen-na eben das volle Programm! War bei unzähligen Ärzten, Krankenhäusern-wo viele MRTs und andere Untersuchungen gemacht wurden-ohne Erfolg!!!Konnte mich seit dem etwas über Wasser halten, nachdem ich bemerkte, auf der Seite zu schlafen vertrage ich besser.Meine Symptome nachts(wie im Halbschlaf zu sein) verschlimmert sich jetzt aber wieder auch in Seitenlage. War auch schon zum Funktionsröntgen, der Befund war alles i.O.!!!! Hoffe das Ihr mir vielleicht helfen kannst-kann einfach nicht mehr,dabei liebe ich das Leben so!!!

4.9.2011

Außerdem wurde ich in der BWS eingerenkt und seitdem steht meine Rechte Schulter schief und ist überbeweglich. Mein Wirbel verschiebt sich immer nur bei Rechtsneigung meines Kopfes. Es muss also ein Problem auf der linken Seite sein oder?

2.9.2011

Hallo, ich wurde vor ca. einem Jahr eingerenkt wegen einer Störung im Brustwirbelbereich. (Kopf zur Brust Gedrückt immer mehr und mehr,Bis mir schwindlig wurde). Seitdem habe ich furchtbare Beschwerden. Ich leide unter Sehstörungen (grelle Farben). Verschleiert sehen,Übelkeit,schwere Hände und Arme, Unwohlsein, Unruhegefühl, Schlapp und ewiges Müde sein. Wir waren schon bei sämtlichen Ärzten, Ohrenarzt, Augenarzt, Neurologen,etc. Der Höhepunkt war erreicht als ich 4 Tage stationär in der Neurologie war,CT, MRT, Hirnwasseruntersuchung, Nervenbahnen etc,

29.8.2011

Ich ging vor 2 Jahren mit Schmerzen im Arm zu einem Orthopäden. Diagnose: eingeklemmter Nerv. Ohne zu fragen oder zu erklären musste ich mich setzen. Der Arzt nahm meinen Kopf und ließ es mehrfach krachen. Noch verdaddert sollte ich mich auf die Liege legen und er krachte mit Wucht und vollem Körpereinsatz meine gesamte Wirbelsäule rauf und runter.

Schon im Auto tat mir alles Weh. Dann begann das Elend. Schwerer Tinnitus (wie eine Waschmaschine im Schleudergang), kribbeln in den Beinen, Schmerzen. Panik weil ich irgendwie das Empfinden hatte, einen Schlaganfall zu bekommen. Keinen richtigen Schlaf mehr bekam. Mann kann sich vorstellen, wie schwer es mir viel mich um meine 3 kleinen Kinder zu kümmern. Neurologe, HNO Arzt, immer wieder andere Orthopäden (einige hören garnicht hin, andere wollen wieder renken) MRT – Bandscheibenvorwölbung. Schmerzhafte Spritzentherapie unter dem CT (die aber nach einigen Wochen Linderung brachte und auch der Tinnitus verschwand). Immer wieder Schmerzen. Ich kann nicht mal mehr eine schwerere Tüte trage ohne tagelang Schmerzen zu haben. Derzeit meldet sich der Tinnitus wieder. Ich mag nicht mehr. Ich wünschte ich wäre nie zu diesem Arzt gegangen.

31.07.2011

“ich plage mich seit 17. September 2010 mit einer Symptomatik rum, die keinen Zweifel an einer Verletzung der Kopfgelenke zulässt. An diesem Tag war ich auf private Initiative wegen einer Verhärtung am Oberschenkel bei einen Physiotherapeuten (Osteopath) der meinte “alles ganzheitlich” machen zu müssen und mir die Halswirbelsäule “einrenkte” ohne jede Beschwerden dort.

Seit diesem Tag habe ich ständigen Schwankschwindel (Gangunsicherheit), eine Rauschen im rechten Ohr, Sehstörungen (kann schnelle Bilder nicht mehr verfolgen, fokussieren und manchmal verschwimmen die Bilder komplett), ich habe Schmerzen am Hinterkopf (eher rechts)am Ende der Wirbelsäule, dort ist durch Ärzte und Therapeuten eine Verhärtung deutlich zu fühlen. Zudem habe seit dem das Gefühl alles nur wir im Traum wahrzunehmen.

22.05.2011

vor anderthalb Jahren dann brach alles zusammen. ein Masseur hatte mich an der HWS “eingerenkt” – danach Hörsturz (nach 2 Tagen Gehör wieder da, weil ich direkt zum Chiropraktiker ging, der mir half) – aber seitdem Angst- und Panikattacken, immer schlimmer werdender Nacken/Schultern, Kribbeln in den Fingern, Schluckstörung, Blasenschwäche, Sehstörungen, PC-Arbeit kaum möglich – diese Zeilen hier sind eine Qual für mich…

Relevante ICD-10-Nummern

M43.10 Spondylolisthesis: Mehrere Lokalisationen der Wirbelsäule
M43.11 Spondylolisthesis: Okzipito-Atlanto-Axialbereich
M43.12 Spondylolisthesis: Zervikalbereich
M43.3 Habituelle atlanto-axiale Subluxation mit Myelopathie
M43.4 Sonstige habituelle atlanto-axiale Subluxation

M47.0-+ Arteria-spinalis-anterior-Kompressionssyndrom und
Arteria-vertebralis-Kompressionssyndrom (G99.2*) [5. Stelle: 0-9]

M47.00+ Arteria-spinalis-anterior-Kompressionssyndrom und
Arteria-vertebralis-Kompressionssyndrom: Mehrere Lokalisationen der Wirbelsäule (G99.2*)
M47.01+ Arteria-spinalis-anterior-Kompressionssyndrom und
Arteria-vertebralis-Kompressionssyndrom: Okzipito-Atlanto-Axialbereich (G99.2*)
M47.02+ Arteria-spinalis-anterior-Kompressionssyndrom und
Arteria-vertebralis-Kompressionssyndrom: Zervikalbereich (G99.2*)

auch I65.-Verschluss und Stenose präzerebraler Arterien ohne resultierenden Hirninfarkt;
I65.0 Verschluss und Stenose der A. vertebralis bei zervikaler Spondylolisthesis,
I65.1 Verschluss und Stenose der A. basilaris bei anteroposteriorer atlantookzipitaler Instabilität

Ursachen für Kopf-Hals-Instabilitäten und weiterer relevanter Schädigungsmuster

Distorsions- oder Distraktionstrauma

Klassische Ursache ist das Distorsions- oder Distraktionstrauma. Jedes größere Trauma kann bei ungünstigem Kraftvektor zu Rupturen von Gelenkkapseln und/oder Ligamenten im Bereich der Halswirbelsäule und des kraniozervikalen Übergangs kommen. Häufig ist es der Heckaufprall-Unfall, aber auch Sportverletzungen, insb. beim Trampolinspringen, Kunstturnen, Stürze vom Pferd, Arbeitsunfälle, Stürze in Haushalt und Beruf, udg. können zu folgereichen diskoligamentären oder kapsulären Verletzungen führen.

Anatomische Adaption an Mißbildungen wie Skoliose, etc.

Es wurde in der Wissenschaft auch von Rupturen der Alarligamente in direkter kausaler Folge von Thorakalskoliose beschrieben. In beschriebenem Fall versuchte der Körper die Torsion zu kompensieren in dem Maß, daß ein Alarligament zerstört wurde.

Paradoxe Spontanrupturen

Es wird auch von “paradoxen” Spontanrupturen berichtet, als Folge schwerwiegender Infektionskrankheiten oder deren Behandlung, dabei wird noch genauer zu eruieren sein, inwieweit die Gabe von Gyrasehemmern (z.B. Ciprofloxacin) irreversible Schädigungen innerhalb ligamentärer Strukturen verursacht. Von Gyrasehemmern ist bekannt, daß es, auch nach kurzzeitiger Einnahme, zur Spontanruptur selbst großer Sehnen kommen kann. Erklärt wird das mit einer erhöhten Expression von Matrixmetalloproteinasen, die die Festigkeit der Sehnen vermindern.

Diskutiert wird auch die Verursachung geburtlicher Distraktions-Traumata durch Saugglockengeburten.

Einrenkmanöver

Eine weitere Ursache stellen chiropraktische Einrenkmanöver dar, insb. bei ungeübten Chiropraktikern. Insbesondere bei inadäquatem Kraftvektor oder bei bereits bestehender geringgradiger Instabilität oder bei Vorliegen einer Bindegewebsschwäche kann eine irreversible Schädigung der Halswirbelsäule verursacht werden.

Vom Patienten eingeleitete Einrenkversuche

Schließlich sehe ich immer wieder Patienten die selbstständig Einrenkmanöver durchführen. Bei dieser Patientengruppe scheint in der Regel bereits eine Instabilität vorzuliegen und diese geringradigen Blockierungen werden dann zum Anlaß genommen, mit großer radialer Krafteinwirkung eine Deblockierung zu versuchen. Dabei wird wohl regelmäßig auch ligamentärer und/oder kapsulärer Schaden angerichtet. Ein Patient schilderte mir, er habe sich selbst eingerenkt, nachdem er gerade von einem Chiropraktiver heimkam und die Blockierung bereits wieder vorgelegen habe. Er habe mit der Hand über den Kopf gegriffen, den Kopf dabei gedreht und ihn zur Seite gezogen, bis er einen Riss gehört habe. Daraufhin ging es ihm gut. Doch mitten in der Nacht wurde er von seinem “Unterbewußtsein” geweckt und sein automatischer Atemreiz schien nicht mehr zu funktionieren, er sei stundenlang blind geliegen und habe nur durch bewußtes Ein- und Ausatmen sich am Leben erhalten können, die kommenden Tage waren für ihn wie “als wäre er schon tot“ und er fühlte sich in einem “Dämmerzustand zwischen Schlaf und Wachheit”. In den kommenden Monaten wurde er regelmäßig von Sanitätern in notfallmäßig in Kliniken gebracht, man konnte aber nichts pathologisches entdecken außer diskrete Glianarben im Zwischenhirn. Später wurde ein Glukose-Utilisations-PET gemacht und dabei wurde ein massiver Minderstoffwechsel – weit unter das Niveau eines Gesunden im Bereich des Mittelhirns, Zwischenhirns, der Area striata und des gesamten Cerebellums festgestellt. Der Arzt vermutete vorausgegangene hypoxische Zustände aufgrund von “Veränderungen im Bereich der Vertebralarterien”. Die Beschwerden blieben aber unvermittelt schlimm, der Patient konnte nur noch schwer auf seine Umwelt reagieren, jedoch blieben MRT und MR-A der HWS ebenso stumm wie wiederholte Farbduplex-Sonographien der Halswirbelsäule. Der Patient sprach stets er habe ein Brennen im Hinterkopf und das sei für ihn das Gefühl das Zellen im Gehirn abstürben. Er konsultierte mehrere Neurochirurgen und es wurden zahlreiche weitere CT- und MRT-Untersuchungen der Halswirbelsäule gemacht. Der Patient ließ sich schlussendlich in die Psychiatrische Universitätsklinik einweisen und blieb vier Monate stationär. Er wurde mit Fluoxetin behandelt und das schien etwas Wirkung zu zeigen. Aber er wußte, es lag etwas bedrohliches in seinem Zustand und er ging weiter auf Konsultationsreisen. In verschiedene Universitätskliniken, in die Fachbereiche Neurologie, Innere Medizin, Kardiologie, doch sämtliche Untersuchungen waren ohne Befund. Es verstrich eine lange Zeit, bis schließlich ein Arzt Atlasfunktionsaufnahmen anfertigte und zum Schluß kam, daß beide Ligamenta alaria komplett ruptiert sein müßten, und er vermutete, die Gelenkkapseln C0/C1/C2 sämtlich ebenso. Daraufhin bekam er eine dorsale Fusionsoperation C0 bis C4 mit transartikulärer Magerlverschraubung und seine Beschwerden waren unmittelbar verschwunden. Er litt weiter noch an Konzentrationsstörungen, aber fortan hatte keinerlei Schmerzen mehr, keine brennende Okzipitalneuralgien mehr, keine Kreislaufkrisen, keine Blutdruckabfälle mehr und kaum mehr Schwindel. Die Benommenheit bedurfte mehrere Jahre, bis sie wieder langsam Abklang, ich erkläre mir dies mit großer hypoxischer Schädigung, bei der selbst ein plastisches Gehirn lange Zeit benötigte, um Schaden zu reparieren, zwar mit Defektheilung, doch der Patient lebt heute gut.

Anatomie, Physiologie und Diagnostik von Kopf-Hals-Instabilitäten und weitere relevante Schädigungsmuster

Kopf-Hals-Instabilitäten können nach Etagen eingeteilt werden, in denen sie vorliegen.

Vorab sei noch erwähnt, daß es bereits Studien zu Distorsionsverletzungsfolgen gibt. Eine sehr bekannte und von Gutachtern gerne angewendete Studie befasst sich mit isolierten Alarligamentverletzungen. Leider ist das in vivo selten der Fall. In der Regel erleidet der Patient ein Polytrauma und das hat in der Regel verschiedene strukturelle Verletzungen zur Folge.

Atlantookzipitale Instabilitäten

Aufgrund von Rupturen der Membranen der Articulatio atlantooccipitalis und der Membrana tectoria kann es zu rotatorischen Bewegungen in der atlantookzipitalen Funktionseinheit kommen. Ebenso ist ein Side-Shifting möglich. Die Kondylen des Os occipitale bleiben nicht mehr in den Foveae der Wirbelbogenfüßchen des Atlas. Eine weitere Verletzung die diese Instabilität begünstigt ist die Ruptur der anterioren und/oder posterioren atlantookzipitalen Membran, durch letztere muß übrigens die Vertebralarterie, eine Vernarbung oder Ossification kann zu haltungsabhängiger Stenosierung führen, ein sog. Gefäßkinking.Ebenso kann es zu einer Elongation der Vertebralarterien kommen.

Atlantoaxiale rotatorisch oder translative Instabilitäten

Instabilitäten im Atlantoaxialgelenk können exzentrisch rotatorische (Sub)Luxationen sein, aber auch lateral-translative Luxationen (quasi ein Abrutschen des Atlas zu einer Seite auf den schrägen Gelenkflächen des Axis). Verletzungsmuster können hierbei ein- oder beidseitige Rupturen der Capsulae der Articulatio atlantoaxialis lateralis sein, nicht selten liegt auch eine Ruptur der Gelenkkapsel der Articulatio atlantoaxialis mediana vor. Merke: der Dens ist mit dem vorderen Atlasbogen gelenkig, also durch Faserknorpel verbunden. Eine Ruptur verstärkt die Möglichkeiten der Luxation enorm. Ferner kann das Ligamentum cruciatum atlantis und auch eine Ruptur der Membrana tectoria zu einer AP-Instabilität atlantoaxial führen, dabei kommt es aber auf Höhe des Dens axis noch nicht zwangsläufig zur Einengung des Spinalkanals. Eine AP-Instabilität kann sich durch eine Erweiterung der atlantodentalen Distanz von mehr als zwei Millimeter in Anteflexion zeigen. Ab sieben Millimetern ist eine komplette Ruptur des Lig. transversum atlantis, ab 11 Millimetern eine Zerreißung der Alarligamente anzunehmen. Eine atlantoaxiale Lateralisierung zeigt sich am besten in Seitenneigung, dabei wird sichtbar, wie im AP-Blick der Abstand zwischen lateraler Densbegrenzung und ipsilateraler Massa lateralis atlantis-Begrenzung der »Gelenkspalt« verringert.

Komplexe Densapex-Fehlfunktion

Die Apikalligamente (Crus superiores des Lig. cruciatum atlantis, die median dorsal hinter dem Ligamentum apicis dentis liegen, die Membrana tectoria und nicht zuletzt die Ligg. alaria sorgen dafür, daß der Dens axis stets median an der Ventralkante des Foramen magnum gestellt bleibt. Der Dens axis kann also in der Regel nicht gegen die Medulläre Zone quetschen. Zudem sorgen die Ligamenta alaria dafür, daß auch bei Rotation und Lateralflexion der Dens axis stets zum Os occipitale zentriert und fest an der Ventralkante des Foramen magnum bleibt. Somit sind die densapikalen Ligamente ein Stabilisator, der Vertebra Axis ggü. dem Os occipitale stabilisiert, somit stellt diese multiligamentäre Verbindung ein komplexes Sicherheitsystem über zwei Wirbeletagen dar. Bei einer Ruptur wandert der Dens chaotisch aus der medianen Konfluationslinie und kann somit medulläre Irritationen oder Quetschungen auslösen, selbst wenn in MRT-Befunden der Arachnoidalraum intakt scheint. Um diesen Gelenkverlust zwischen Dens axis und Os occipitale zu beobachten, bietet sich eine röntgenologische transorale Densprojektion in Lateralflexion an, um einzusehen, ob der Dens bei Seitenneigung zu einer Seite »ausschert«.In der Regel liegt eine Kombination verschiedener Gelenkkapselverletzungen und Bänderverletzungen vor.

Fazit zu okzipitoatlantoaxialer Instabilität

Das Vorliegen einer Instabilität im Bereich der Kopfgelenke kann sowohl zu einer direkten mechanischen (intermittierenden) Quetschung der Medulla oblongata führen, aber sie kann ebenso zu einer relativ maskierten (in Normalpositon, Ante- und Retroflexion kaum diagnostizierbaren) Okklusion der Vertebralarterien führen mit all den oben genannten Beschwerden. Mitunter verhindert ein Schutzspasmus des wachen Patienten ein ausgiebiges Disloziieren des Gefüges. Manche Patienten berichteten, daß ihre Beschwerden am häufigsten oder am intensivsten im Schlaf auftraten. Sobald ihre Körper in tiefer Entspannung waren, konnten die Gelenke auseinanderdriften und teils zu schwerwiegender Minderdurchblutung mit hypoxischem Weckreiz mit vollkommener Desorientierung, kortikaler Blindheit, massivsten brennenden Hinterhauptschmerzen, Unfähigkeit zu sprechen, Kreislaufkrisen und Unfähigkeit Extremitäten zu bewegen führen. Patienten schilderten, sie fixierten sich selbst auf einer Liege, um den Kopf stets absolut zentriert zu halten, in selbstgebauten Liegesystemen, um zu überleben.

Anguläre Instabilität und diskreter Segmentkollaps (angular kyphosis)

Eine anguläre segmentale Instabilität, auch Segmentkollaps genannt, kann über den gesamten Bereich der Halswirbelsäule auftreten. Sie entsteht  bei Verletzungen der posterioren Ligamente

. Dazu können weitere Verletzungen das Ausmaß verstärken, wie bspw. die Ruptur der Gelenkkapseln der Zwischenwirbelgelenke. Insb. die Ruptur des Lig. longitudinale posterius kann zu chaotischen Listhesis-Zuständen führen, insb. bei Entspannung der tiefen Hals- (M. colli) und Nackenmuskulatur. Eine segmentale Instabilität kann zu lateraler, anterograder oder retrograder Spondylolisthesis führen mit Kompression der Vertebralarterien.

Höhenminderung

Aufgrund degenerativer Prozesse (auch kausal posttraumatisch) kann es zu Höhenminderungen mit Okklusionen, teils mit Invagination der Vertebralarterien kommen.

Arteria-Vertebralis-Kompessionssyndrom (M47.0+ G99.2*)

Posttraumatisch kann es zu einem meist diskret und nur schwer mittels bildgebender Diagnostik abbildbarem Arteria-vertebralis-Kompressionssyndrom kommen. Die Arterie kann wie bereits (o.) erwähnt durch Luxationen von Wirbeln in ihrem Fluß intermittierend beeinträchtigt werden. D.h. atlantookzipitale Instabilität, atlantoaxiale Instabilität und (oftmals diskrete, weil durch Schutzspasmus bei bildgebender Diagnostik wiederholt maskierter) Listhesen (möglich sind Anterolisthesis, Retrolisthesis, rotatorisch-anguläre-lateral-translative Listhesis; Segmentkollaps) können zu haltungsabhängigen strömungsrelevanten Stenosen führen.

Weitere Hinweise zum Arteria-vertebralis-Syndrom

Bei Vorliegen von VBI-Symptomen (im Prinzip die klassischen Symptome der Kopfgelenksinstabilität) ist der Verdacht eines Arteria vertebralis-Syndroms zu stellen. Dabei lassen sich ätiologisch verschiedene Formen unterscheiden: zum einen das intravaskuläre A.-v.-Syndrom mit arteriosklerotisch oder intima-bedingter Gefäßstenose (Artheriosklerose, als Akutfall die Vertebralisdissketionen, wobei die Vertebralisdissektion häufig als HWS-Traumafolge zu bewerten ist), zum anderen das Arteria-vertebralis-Kompressionssyndrom (M47.0+, G99.2*) mit (teilweise intermittierender) Gefäßkompression unter anderem infolge spondylogener Ursachen wie degenerativen Veränderungen der Halswirbelsäule, Bandscheibenprolaps (zervikocephales Syndrom), Luxationen und Subluxationen (Listhesen der Halswirbelsäule und des kraniozervikalen Übergangs; also Kopf-HWS-Instabilitäten). Instabile Zwischenwirbelverbindungen können durch Verschiebungen/Verdrehungen von Wirbeln gegeneinander aufgrund von ligamentärer und/oder kapsulärer Rupturen sowohl zervikale Kompressionsmyelopathien, als auch intermittierende Perfusionsstörungen (Kompression/Okklusion) der Vertebralarterien mit Minderdurchblutung des vertebrobasilären Versorgungsgebietes verursachen. Dies kann einerseits unkontrollierbar bei Reduktion des Muskeltonus (bspw. während des Schlafens, ggf. mit lebensbedrohlichem hypoxischen Weckreiz) eintreten, aber ebenso bei erhöhter Muskelspannung in statischer Haltung. Als Leitsymptom gilt der zentrale meist plötzlich auftretende Schwindel. Hinzu kommen verschiedene diffuse reversible neurologische Begleitsymptome, wie Depression, Nackenschmerzen, Okzipitalschmerzen, Sehstörungen, Ohrgeräusche, Sensibilitätsstörungen, Übelkeit und Erbrechen, zerebelläre Ataxie. Diese Symptome sind oftmals verbunden mit hohem Leidensdruck und auch vitaler Bedrohung durch mannigfache diffuse Regulationsstörungen wie plötzliche Blutdruckabfälle oder -krisen.

Den Beschwerden gemein ist, daß sie willkürlich in der Regel aufgrund der körpereigenen Schutzspannung nicht reproduzierbar sind und die unspezifische Natur und Gelegentlichkeit macht es für Ärzte schwer, das kompressionsbedigte A.-v.-Syndrom zu erkennen. Zur Ursachenabklärung dient die bildgebende Diagnostik. Ist die MRT-Darstellung der Halswirbelsäule nicht hinweisgebend auf eine kompressionsbedigte Ursache, sollte zur Abklärung der Hämodynamik eine Duplexsonographie und auch eine Angiographie (digitale Subtraktionsangiographie, DSA) mit Funktionsprüfung der HWS in alle Raumrichtungen, Nick- und Rotationsbewegungen, Ante- und Retroflexion, sowie Lateralflexion, unter massiver Muskelrelaxation in Erwägung gezogen werden.

Differentialdiagnostisch sollte insbesondere bei erstmaligem Auftreten der Symptomatik ein akuter Gefäßverschluss oder eine Stenose im Bereich der Arteria subclavia oder Arteria basilaris ausgeschlossen werden. (vergleiche TIA) Bezüglich der Symptomatik kann auch ein Subclavian-Steal-Syndrom in Frage kommen.

Zur Therapie kommen je nach Genese der vertebrobasilären Perfusionsstörung folgende kausale Ansätze:

• bei zervikalem Bandscheibenprolaps (Zervikozephales Syndrom) die Exzision des prolabierten Nucleus pulposus (Nukleotomie)
• bei atlantoaxialer Instabilität, atlantookzipitaler Instabilität, okzipitoatlantoaxialer Instabilität (Densapix-Disruption) die dorsale chirurgische Stabilisierung mittels Stab- oder Plattensysteme
• bei Spondylolisthesis, sowie bei (Mono- oder Multi-)Segmentkollaps im Bereich der restlichen Halswirbelsäule, vorzugsweise ventrale Stabilisierung, Diskektomie mit Einsetzen von Caches und Verriegelungsplatte oder ventrodorsale Stabilisierungseingriffe

Auslenkung der Arteria vertebralis bei Spondylophyten

Als Spätfolge eines HWS-Traumas kann es aufgrund von Narbenbildung des Weichteilgewebes und Deformierungen der Halswirbelkörper mit Entwicklung von Wirbelkörperanbau- und Abstützungsvorgängen in Form von Ostheophytenbildungen zu Beeinträchtigungen des Verlaufs der Arteria vertebralis kommen. Dies kann beispielsweise durch coronare MRT in Form einer Auslenkung durch HWS-Spondylophyten abgebildet werden.

Physiologie der Symptome bei HWS-Instabilitäten

Beschwerden die durch instabile Veränderungen im Bereich der Halswirbelsäule ausgelöst werden können und deren physiologische Korrelate

Die Beschwerden, die eine Verletzung der Halswirbelsäule auslösen kann sind vielfältig und abhängig von der Art der Verletzung. Grob läßt sich unterscheiden zwischen zentralnervösen und peripheren Symptombildern, wobei beide sowohl mechanisch durch direkte Kompression von Nervengewebe, als auch vaskulär aufgrund von Durchblutungsstörungen verursacht werden können. Durchblutungsstörungen können verschiedene Ursachen im Bereich der Halswirbelsäule haben. Dazu später mehr.

Zentralnervöse Störungen

Zu den von der Halswirbelsäule ausgelösten zentralnervösen Symptomen gehören die klassischen Basilaris-Symptome, als auch Stammhirnsymptome.

Als Stammhirn werden die dorsalen unterhalb der Großhirnrinde liegenden Bereiche des Gehirns ohne Berücksichtigung des Cerebellums bezeichnet. Zum Hirnstamm gehören das verlängerte Rückenmark (Medulla oblongata), die Brücke (Pons) und das Mittelhirn (Mesencephalon), als Stammhirn bezeichnet wird das Zwischenhirn (Diencephalon) dazugerechnet.

Medulläre Symptome

Die Medulla oblongata („verlängertes Mark“) ist der hinterste Gehirnteil und gehört zum Hirnstamm und damit zum Zentralnervensystem. Sie kann im Bereich der Kopfgelenke bei Verletzungen und Erkrankungen der Halswirbelsäule mechanisch irritiert oder verletzt werden (Commotio spinalis). Im Bereich der Medulla oblongata befinden sich Zentren für die Kontrolle des Blutkreislaufs, der Atmung und für den Nies-, Husten-, Schluck- und Saugreflex, des Erbrechens, sowie Biosensoren, die beispielsweise den Säure-Basen-Haushalt des Körpers regulieren. Medulläre Symptome können ausgelöst werden durch mechanische Scherkräfte bei Instabilitäten im Bereich der Kopfgelenke. Bei Kopfgelenkinstabilitäten kann dieses Verletzungsmuster rekurrent auftreten. Eine Beeinträchtigung der Medulla oblongata kann auch vaskulär bei Perfusionsstörungen im Bereich der Arteria subclavia (Subclavian Steal Syndrome) oder der ihr entspringenden Vertebralarterien, die über Äste neben der Speisung der Arteria spinalis anterior, der Arteria spinalis posterior auch über Äste für die Blutversorgung der Medulla oblongata sorgt (PICA, s.u.). Die paarige Vertebralarterie zieht durch die Querfortsatzlöcher der einzelnen Halswirbel bis zum ersten Halswirbel, dem Atlas, nach dem Sie durch das Querfortsatzloch des Atlas getreten ist, verläuft danach in die Atlasflügelgrube und bildet dabei die sogenannte Atlasschleife, die Endäste ziehen durch die Membrana atlantooccipitalis in den Wirbelkanal und laufen seitlich am verlängerten Mark vorbei, um sich ventral der Medulla oblongata zur unpaarigen Arteria basilaris zu vereinigen. Die Basilararterie bildet einen Zufluß zum Circulus arteriosus cerebri und ist damit ein Gefäß zur Versorgung des Gehirns. Kurz bevor sich die Vertebralarterien zur Basilararterie vereinen, geben Sie jeweils einen Ast, die sogenannte hintere untere Kleinhirnarterie (Arteria cerebelli inferior posterior (PICA)) ab, die Teile des Kleinhirns und des Hirnstamms versorgt. In etwa 10 % der Fälle geht die PICA direkt aus der Arteria basilaris hervor. Der Basilararterie entspringen ebenfalls Äste zur Versorgung des Kleinhirns, die Arteria inferior anterior cerebelli, die höhergelegene Bereiche des Kleinhirns versorgt, sowie die Arteria superior cerebelli für die spitze Oberseite des Kleinhirns. Weitere kleine Äste sind die Arteriae pontis, Rami laterales etc.Perfusionsstörungen im Bereich der PICA führen neben den bereits erwähnten Medulla oblongata assoziierten Symptomen auch zu Kleinhirnsymptomen und zum Wallenberg-Syndrom durch Schädigung der dorsolateralen Bereiche der Medulla oblongata.

Beschwerden des Wallenberg-Syndroms

(Dorsolaterales Medulla-oblongata-Syndrom). Die Symptome treten abhängig vom Ausmaß der Perfusionsstörung (der Hypoxie) in verschieden starker Ausprägung auf. Mitunter treten die Beschwerden plötzlich auf. Die betroffenen Personen haben Schwierigkeiten beim Schlucken (Dysphagie) und beim Sprechen (Dysphonie, Dysarthrie) oder einen unstillbaren Schluckauf resultierend aus der Beteiligung des Nucleus ambiguus. Ipsilateral (auf der Seite des Unterversorgung) sind oft ein Horner-Syndrom (Pupillenverengung (Miosis) und oder Herabhängen des oberen Augenlids (Ptosis)) mit Hemianhidrose (halbseitiger Störung der Schweißbildung) zu beobachten, sowie Sensibilitätsstörung des Gesichts, Gaumensegelparese (Kulissenphänomen), Stimmbandparese (Heiserkeit), und Hemiataxie. Kontralateral kann eine dissoziierte Sensibilitätsstörung (Störung der Temperatur- und Schmerzempfindung bei erhaltener Berührungsempfindung) bestehen. Manchmal besteht die Tendenz zur Fallneigung zu einer Seite. Doppelbilder und Fokussierstörungen aber auch axiale Vedrehung zwischen Abbild des linken und rechten Auges, also ein verdrehtes Bild (ocular tilt reaction). Diese Zeichen werden zentral vestibulären Schäden (Nervus vestibulocochlearis) zugeschrieben.

Kleinhirn-Irritationen

Tritt im Bereich der Vertebralarterie oder der PICA eine (unter Umständen) passagere (aufgrund von HWS-Instabilität rekurrente) Durchblutungsstörung auf, entstehen Kleinhirnsymptome wie Dreh- oder Schwankschwindel, Störung der Bewegungskoordination (Ataxie), Danebengreifen, Gangunsicherheiten, Störung der Bewegung im Raum, Fallneigung, häufiges Stolpern, Unsicherheit in Dämmerung und Dunkelheit, Muskelschwäche, Zittern, Parästhesien (pelziges Gefühl), Lähmungserscheinungen.

Die Formatio reticularis

Vom Bereich der Medulla oblongata, über den Pons und das Zwischenhirn liegt ein augedehntes diffuses Neuronennetzwerk, die sog. Formatio reticularis, die sich nach vorn ins mediale Vorderhirnbündel fortsetzt. Kerne der Formatio reticularis haben verschiedene Aufgaben. Dazu unten mehr. Der Pons wird von der Basilarisarterie versorgt, die median in einer mittigen Rinne des Pons, des sog. Sulcus basilaris verläuft und zum Zwischenhirn zieht. Funktionell hat die Formatio reticularis neben der Verschaltung der Hirnnervenkerne folgende Aufgaben und Koordinationszentren und besteht einerseits aus sensorischen, andererseits aus motorischen Kernen. Ihre Aufgaben sind

1. das Aufsteigende retikuläre Aktivierungssystem (ARAS)

2. Kreislauf- und Atemzentrum (ventrolaterale Formatio reticularis, Prä-Bötzinger-Komplex)

3. Area postrema (Brechzentrum; Verbindungen mit Nucleus tractus solitarii)

4. Extrapyramidale Steuerung der Motorik (Verbindungen mit Kleinhirn, Nucleus ruber, Substantia nigra)

5. Pontine Kontrolle der Miktion (Harnblasenentleerung)

6. Modulation der Schmerzempfindung (via Periaquäduktales Grau (PAG) und Raphe-Kerne)

7. Emotionen (mesolimbische Bahn von der Area tegmentalis ventralis zum Nucleus accumbens)

Besonderes Augenmerk im Hinblick auf die Symptome etlicher HWS-Instabilitätspatienten gilt dem aufsteigenden reticulären Aktivierungsystem. Dieses Aktivierungssystem sendet eine rhythmische Erregung an die kortikalen Pyramidenzellen, dadurch entsteht das, was wir als Wachbewußtsein bezeichnen; jedoch nur, wenn die Frequenz schneller als 6Hz ist, und wir werden immer wacher, je schneller der Rhythmus wird, bis zu etwa 40 Hz. Das ARAS sendet also Wachimpulse, sog. Arousals.Bei einer Schädigung des ARAS wird der Patient unaufmerksam, kann sich nur schwer konzentrieren, ist rasch ermüdbar, er leidet an Reizüberflutung, Angehörige attestieren ihm Unaufmerksamkeit. Er äußert eine unangenehme Benommenheit (häufig wird dies fehlerhaft als Schwindel ausgedrückt). Ist die Schädigung stärker, leidert er an rascherer Ermüdbarkeit, sowie chronischer Erschöpfung, bei noch stärkerer Schädigung des ARAS stellen sich deutliche Vigilanz-Einbußen ein, der Patient wird apathisch, somnolent, soporös oder gar komatös. Der Patient ist oftmals verängstigt über diese Erfahrung und beschreibt seinen Zustand folgendermaßen: “ich fühle mich nicht anwesend”, oder “ich fühle mich nicht (richtig) wach”, oder “ich werde nicht klar im Kopf”, “ich fühle mich wie Dauerbetrunken”, “ich fühle mich wie “äußerlich lebendig und innerlich wie bereits nicht mehr auf dieser Welt”, “ich fühle mich als würde ich schlafen, wo ich doch wach bin”. Solcherlei Bewußtseinseinbußen werden von Patienten mit HWS-Instabilitäten, die mit vaskulären Störungen einhergehen, häufig beschrieben. Diese Beschwerden und auch kardiovaskuläre Krisen führen nur zu verständlich zu Panikreaktionen. Eine direkte Analogie stellt die Düsseldorfer-Leitlinien-Aussage »ich fühle mich wie auf Watte« bei vertebrobasilärer Insuffizienz.

Eine diffus-hypoxische beidseitige Schädigung des Thalamus oder der Formatio reticularis kann zu einem apallischen Syndrom führen.

In Einzelfällen kommt es aufgrund schwerwiegenderen oder immer wiederkehrenden Hypoxien aufgrund passagerer Minderdurchblutung der HWS-Instabilitätspatienten mit A.-vertebralis-Syndrom zum Locked-In-Syndrom oder einer abgeschwächten Form. Das Locked-in-Syndrom bezeichnet einen Zustand, in dem ein Mensch bei erhaltenem Bewusstsein fast vollständig bewegungs-, sprech- oder reaktionsunfähig ist, also sich sprachlich oder durch Bewegungen nicht oder kurzzeitig nicht verständlich machen kann. Der Hörsinn ist dabei meist intakt. Zu den neurologischen Ursachen des Locked-In-Syndroms zählen unter anderem Läsionen im Pons, selten auch im Mittelhirn oder auf beiden Seiten der Capsula interna. Den Läsionen liegt im Allgemeinen eine Gefäßstörung nach einer Thrombose oder eine passagere Minderversorgung der Arteria basilaris zugrunde. (ICD-10: G83.8)

Auf Höhe des Mittelhirns teilt sich die Arteria basilaris wieder auf, und zwar in die beiden Arteriae cerebri posteriores für jede Seite. Jede Arteria cerebri posterior entlässt zunächst die Arteria communicans posterior zur Arteria carotis interna, gibt hierauf einen Ramus temporalis inferior posterior ab, zieht dann an der Innenseite der entsprechenden Großhirn-Hemisphäre entlang und teilt sich schließlich am Isthmus Gyri cinguli in zwei Teile auf: die Arteria occipitalis media, die sich aufteilt in einen Ramus calcarinus und einen Ramus parietooccipitalis und die Arteria occiptialis lateralis. Die Arteria cerebri posterior versorgt somit das Mittelhirn, den hinteren basalen Temporallappen, insbesondere den Hippocampus, den Okzipitallappen, vor allem die Sehrinde und die Radiatio optica, außerdem Teile des Thalamus und anderer in der Tiefe des Gehirns gelegene Strukturen. Nützlich ist die Untergliederung der Arteria cerebri posterior in vier Segmente (“P”: posterior):P1: von der Arteria basilaris bis zum Abgang der Arteria communicans posteriorP2: vom Abgang der Arteria communicans posterior bis zum Abgang des Ramus temporalis inferior posteriorP3: vom Abgang des Ramus temporalis inferior posterior bis zur Aufspaltung am Isthmus Gyri cinguliP4: terminale Äste

Im Hinblick auf die PET-Diagnostik fällt auf, daß bei etlichen Patienten mit Kopfgelenksinstabilitäten isoliert im Versorgungsgebiet der Arteria cerebri posterior Minderperfusionsgebiete insb. im Bereich der Sehrinde, des Mittelhirns und der hinteren basalen Temporallappen gefunden werden können – am ehesten zu deuten als diffuser Zelluntergang aufgrund wiederholter hypoxischer Krisen bei vertebragener Minderversorgung aufgrund wiederholter Okklusionen.

Symptome im Bereich der Arteria cerebri posterior

(Mittelhirn) Treten Durchblutungstörungen im Bereich des vertebrasilären Versorgungsgebietes auf, zeichnet sich das im Bereich des Versorgungsgebietes der Arteria cerebri posterior durch folgende Symptome aus: brennende Schmerzen occipitotemporal.

Nicht eindeutig einordenbare Symptome

Brennende oder ziehende Okzipitalschmerzen

Schmerzen occipital sind m.E. eines der Leitsymptome von HWS-Instabilitäten auch aufgrund wiederholter Okklusionen im Bereich der Vertebralarterien. Manche Patienten beschreiben dies als “Sterbendes Gehirn”.

Geruchsstörungen

Mancher Patient berichtet über extrene Geruchsempfindlichkeit, oder über Anosmie, Kakosmie

Tinnitus

Ein weiteres Leitsymptom ist der immer wiederauftretende manchmal als lagerungsabhängig erkannte Tinnitus, der insb. bei akuten hypoxischen Phasen massiv auftreten kann und entweder relativ kurzfristig, oder auch je nach Ausmaß der Schädigung mehrere Tage oder Wochen persistieren kann.

Periphere Symptombilder

Inwieweit tatsächlich periphere Nervenschädigungen bei Instabilitäten der HWS vorliegen ist nicht ganz so eindeutig, denn sowohl die direkte mechanische Reizung (Torsion, Quetschung) des Hirnstammes bei Kopfgelenksinstabilitäten, als auch das Arteria-vertebralis-Kompressionssyndrom bei HWS-Instabilitäten kann im ZNS Störungen hervorrufen, die einer peripheren Nervenschädigung gleicht. Klassische periphere Symptombilder sind:

• Parästhesien; manchmal über eine Körperhälte beschrieben, manchmal nur einzelne Gliedmaßen, wie Finder, Lippen; manchmal als Rush über das gesamte Gesicht, manchmal halbseitig im Gesicht, manchmal die Kopfhaut

• Schwächegefühle in den Extremitäten, z.B. Bein-Nachziehen, häufiges Stolpern (s.o.), Wegbrechen der Beine, manchmal eine Körperseite, manchmal nur ein Arm, etc. Ein und derselbe Patient kann verschiedene dieser Muskelhypotonien im zeitlichen Verlauf schildern.

Psychische Störungen

Psychische Störungen machen sich in besonderem Maße in einer vermeintlichen Uneinsichtigkeit und einer Befürchtungshaltung breit. Obwohl sämtliche internistischen und orthopädischen Diagnosemöglichkeiten bereits ausgeschöpft sind, beharrt der Patient (zurecht) weiterhin, etwas stimme in seinem Körper nicht. Nicht selten hat er damit recht, denn eine gezielte Diagnostik auf HWS-Instabilitäten führt im Mittel (nach Claussen, 173 HWS-Trauma-Fälle) erst nach 12,49 Voruntersuchungsbefunden zur richtigen Diagnose, dabei waren Untersuchungen in verschiedensten Fachabteilungen aufgesucht worden: in der Reihenfolge der Konsultationshäufigkeit: HNO (78,61%), Orthopädischer Chirurg (78,61%; ohne Befund), Neurologe (68,21%), Röntgenologe (53,18%), Orthopäde (43,35%), Psychiater (26,01%), Internist (21,39%), Unfallchirurg (19,65%), Allgemeinmediziner (17,92%), Neurochirurg (14,45%), Augenarzt (12,14%), Kardiologe (1,73%), Gefäßchirurg (1,16%). Ein Patient mußte davon bei einer Standardabweichung von 11,41 insgesamt 56 Voruntersuchungen über sich ergehen lassen, bevor die richtige Diagnose gestellt werden konnte.

Ein weiteres Problem ist die Angsstörung. Der Patient ist oftmals rastlos und unruhig, da sein vegetatisches Nervensystem beeinträchtigt ist und er eventuell bereits bedrohliche unerklärliche (kopfhaltungsabhängige!) Blutdruckkrisen und -abfälle oder Atemstörungen, wie eine bewußt wahrgenommene Atemtetanie erlebt hat. Etliche Patienten wurden mehrfach von Notdiensten in Krankenhäusern eingeliefert, wo man Sie erfolglos untersuchte. Die typischen Diagnosen lauten dabei: Angststörung, rez. Panikattacken, Hyperventilationssyndrom, Depression, somatische Depression, Hypochondrie oder auch der veraltete Begriff der Neurasthenie. Eine Vielzahl der Patienten war ein- oder mehrfach in Psychiatrischen Anstalten untergebracht, es wurden Antidepressiva, Elektroshock-Behandlung, Verhaltenstherapien angeboten, die alle keinen Erfolg brachten. Als ich das hier schreibe hat sich eine Patientin vor ca. dreieinhalb Monaten aus Verzweiflung das Leben genommen, da sie immer wieder sagte, Ihr Hals knacke furchtbar, sie sei nicht mehr richtig da, sie wolle verschraubt werden, doch sie fand keinen Neurochirurgen. Das muß nicht so sein, sie hat zwei Kinder und einen Mann zurückgelassen, weil man ihr verweigerte die Erfahrung zu machen, die sie erwartete, nämlich eine Besserung durch eine Stabilisierungs-OP.

Fast alle HWS-Instabilitäts-Patienten haben in irgendeiner Form mit Depression und chron. Erschöpfung zu kämpfen.

Kurzgefasst die häufigsten bei Kopf-Hals-Instabilitäten vergesellschafteten Symptome

• Schwindel, Gangunsicherheiten, Drop-attacks, Synkopen
• Benommenheit und quantitativ höhergradige Vigilanzstörungen, “nicht klar, nicht richtig wach zu werden”, »in einer Traumwelt wandelnd«
• Brennende oder stechende Schmerzen im Okzipitalbereich oder temporookzipital, Schmerzen hinter den Augen
• Tinnitus und Sehstörungen, Einschränkungen des Gesichtsfeldes. Sternchensehen, Schlierensehen (Mouches volantes), ocular tilt
• Wahrnehmungsstörungen, Situationsverkennungen, Desorientierung
• Aufmerksamkeitsstörungen
• Rasche Erschöpfbarkeit
• Schlafstörungen, abnormes Schlafgefühl
• Schwächegefühl
• Schmerzen und/oder Missempfindungen in Gesicht, Armen oder Beinen
• Muskelfunktionsstörungen
• Krämpfe (Spasmen)
• Kreislaufkrisen, Blutdruckabfälle, Schockzustände
• Schluckbeschwerden, häufiges Verschlucken
• Drop-Attacks (Ohnmachtsanfälle), Ohnmachtsneigung
• Heiserkeit, Räusperzwang
• Atemstörungen

Diese heterotropen Symptome, die aus den verschiedensten Fachdisziplinen stammen, unterwandern regelmäßig die Glaubwürdigkeit der Patienten. Doch gerade bei wiederholter passagerer Durchblutungsstörung oder mechanischen Irritationen im Bereich des Hirnstamms ist für dergestalte Leiden zeichnend, daß kein objektivierbarer Beweis erbracht werden kann. Die meisten Untersuchungsmethoden bleiben regelmäßig ohne Befund. Häufig bringen weder Farb-Duplex-Sonogramm, noch MR-A einen Befund. Warum das so ist, möchte ich weiter unten erklären. Lediglich Glucose-PETn des Gehirns zeigen mit einer Regelmäßigkeit pathologische Befunde, die aber nicht eindeutig zuordenbar sind. Warum dies mit PET-Untersuchungen gelingt liegt an der Beschaffenheit der Untersuchung. PET-Befunde zeigen diffuse großflächige Zelluntergänge in Form einer verminderten Stoffwechselrate auch noch lange Zeit nach Hypoxien, da sie direkt die Gehirnaktivität abbilden; im Ggs. dazu werden bei intrakraniellen CTn diese großflächigen aber geringgradigen Ausdünnungen kaum abbildbar, im CT wäre lediglich eine geringfügige Volumenminderung der Gehirnmasse bei diffus hypoxischen Schädigungen zu beobachten. Das erklärt, warum selbst CTs von Beinahe-Ertrunkenen in appallischen Residualzuständen oftmals relativ unauffällige CT-Befunde aufweisen, obgleich schwere – aber eben diffuse – Schädigungen eingetreten sind.

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Was sind die »Kopfgelenke« (obere Halswirbelsäule)

Die Kopfgelenke sind die beiden obersten “Gelenk-Etagen” der oberen Halswirbelsäule

  • Gelenkverbindung zwischen Kopf und erstem Halswirbel (Nickbewegungen)
  • Gelenkverbindungen zwischen erstem (obersten) und zweitem (zweitobersten) Halswirbel (Drehbewegungen des Kopfes)

Umgangssprachlich könnte man mit dem Begriff Kopfgelenke den Bereich der Halswirbelsäule vom Ansatzpunkt des obersten Halswirbels am Kopf (der Schädelbasis, besser des Hinterhauptsbeines), sowie des ersten (obersten) Halswirbels und des zweiten (zweitobersten) Halswirbels und die Gelenke zwischen diesen Wirbeln bezeichnen.

Diese Gelenke bewirken die Beweglichkeit des Kopfes um alle drei Raumachsen (transversale, longitudinale und sagittale Achse).

Lesen Sie mehr zur Anatomie der Halswirbelsäule

Lesen Sie über das Krankheitsbild der Kopfgelenksinstabilitäten

 

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Olaf Posdzech, 2019

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